Ein Spin-Off der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
27. Jahrgang (2024) - Ausgabe 3 (März) - ISSN 1619-2389
 

Krisenübung bei der Stadtwerke Kiel AG:
Probe für den Ernstfall

Überblick

In einer groß angelegten Übung hat die Stadtwerke Kiel AG am 26. Februar 2014 für den Ernstfall geprobt: Im Umspannwerk Malmöweg in Kiel-Mettenhof wurde ein Stromausfall mit weitreichenden Folgen simuliert. Betreut und begleitet wurden die Stadtwerke dabei vom Team des Krisennavigator – Institut für Krisenforschung, einem Spin-off der Universität Kiel. Die mittendrin-Redaktion der Stadtwerke Kiel AG hat mit dem Direktor und Sprecher des Krisennavigator, Frank Roselieb, gesprochen

Interview

mittendrin: Stellen wir uns das Szenario Blackout vor: Wie sehen die Folgen aus?

Frank Roselieb: Das hängt insbesondere von zwei Faktoren ab: der Zeitdauer und dem Radius. Ein Stromausfall für zwei bis drei Stunden in einem Stadtteil ist zwar ärgerlich, aber durchaus verkraftbar. Kritisch wird es, wenn der Strom für mehrere Tage wegbleibt – wie 2005 im Münsterland – und durch Domino-Effekte eine sehr große Region betrifft – wie 1977 in New York. Dann gerät die öffentliche Ordnung nachhaltig aus den Fugen, weil auch andere kritische Medien – wie Trinkwasser oder die Heizung im Winter – nicht mehr hinreichend zur Verfügung stehen.

mittendrin: Wie soll und kann ein Energieversorger sich auf einen Blackout vorbereiten?

Frank Roselieb: Notwendig ist im Kern eine Vorbereitung auf zwei Ebenen: Im operativ-technischen Bereich müssen Notfallpläne erstellt und mit Feuerwehr, Polizei oder Krankenhäusern abgestimmt werden. Wer braucht dringend ein Notstromaggregat? Wie kann die Wasserversorgung auf der Intensivstation ohne Pumpenstrom und Akkus sichergestellt werden? Im kommunikativ-psychologischen Bereich gilt es, die Menschen in dieser Ausnahmesituation nicht alleine zu lassen, sondern sie kontinuierlich mit Verhaltensempfehlungen zu versorgen. Ohne Internet, Telefon, Radio, Fernsehen oder die Tageszeitung wahrlich keine ganz leichte Aufgabe.

 Für die Übung unter Atemschutz prüft die Feuerwehr ihre Masken.
Foto: Stadtwerke Kiel AG

mittendrin: Wie sind die Stadtwerke gewappnet? Und wie haben Sie das Unternehmen bei der Krisenübung erlebt?

Frank Roselieb: Bei kommunalen Versorgungsunternehmen hat professionelle Krisenprävention eine lange Tradition. Auch bei der Stadtwerke Kiel AG ist das Risikobewusstsein tief im Unternehmen verwurzelt. Die Krisenstabsmitglieder haben sehr gut auf das Übungsszenario reagiert und professionell agiert. In der Gesamtheit hat die Stadtwerke Kiel AG die richtigen Personen für die Führung und Besetzung des Krisenstabs gewählt. Diese verfügten einerseits – trotz der Übungssituation – über erkennbares Krisenbewusstsein, persönliche sowie fachliche Eignung und haben andererseits die Aufgaben zielführend untereinander aufgeteilt.

Quelle

Dieser Beitrag wurde - mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers - der folgenden Publikation entnommen:

      

"Krisenkommunikation: Probe für den Ernstfall", von Britt Mielke, in: mittendrin - Das Magazin der Stadtwerke Kiel, Jahrgang 2014, Heft Juli, Seite 13

| Mehr |

Erstveröffentlichung im Krisennavigator (ISSN 1619-2389):
17. Jahrgang (2014) - Ausgabe 7 (Juli)


Vervielfältigung und Verbreitung - auch auszugsweise - nur mit ausdrücklicher
schriftlicher Genehmigung des Krisennavigator - Institut für Krisenforschung, Kiel.
© Krisennavigator 1998-2024. Alle Rechte vorbehalten. ISSN 1619-2389.
Internet:
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In einer groß angelegten Übung hat die Stadtwerke Kiel AG am 26. Februar 2014 für den Ernstfall geprobt: Im Umspannwerk Malmöweg in Kiel-Mettenhof wurde ein Stromausfall mit weitreichenden Folgen simuliert. Betreut und begleitet wurden die Stadtwerke dabei vom Team des Krisennavigator – Institut für Krisenforschung, einem Spin-off der Universität Kiel. Die mittendrin-Redaktion der Stadtwerke Kiel AG hat mit dem Direktor und Sprecher des Krisennavigator, Frank Roselieb, gesprochen

Interview

mittendrin: Stellen wir uns das Szenario Blackout vor: Wie sehen die Folgen aus?

Frank Roselieb: Das hängt insbesondere von zwei Faktoren ab: der Zeitdauer und dem Radius. Ein Stromausfall für zwei bis drei Stunden in einem Stadtteil ist zwar ärgerlich, aber durchaus verkraftbar. Kritisch wird es, wenn der Strom für mehrere Tage wegbleibt – wie 2005 im Münsterland – und durch Domino-Effekte eine sehr große Region betrifft – wie 1977 in New York. Dann gerät die öffentliche Ordnung nachhaltig aus den Fugen, weil auch andere kritische Medien – wie Trinkwasser oder die Heizung im Winter – nicht mehr hinreichend zur Verfügung stehen.

mittendrin: Wie soll und kann ein Energieversorger sich auf einen Blackout vorbereiten?

Frank Roselieb: Notwendig ist im Kern eine Vorbereitung auf zwei Ebenen: Im operativ-technischen Bereich müssen Notfallpläne erstellt und mit Feuerwehr, Polizei oder Krankenhäusern abgestimmt werden. Wer braucht dringend ein Notstromaggregat? Wie kann die Wasserversorgung auf der Intensivstation ohne Pumpenstrom und Akkus sichergestellt werden? Im kommunikativ-psychologischen Bereich gilt es, die Menschen in dieser Ausnahmesituation nicht alleine zu lassen, sondern sie kontinuierlich mit Verhaltensempfehlungen zu versorgen. Ohne Internet, Telefon, Radio, Fernsehen oder die Tageszeitung wahrlich keine ganz leichte Aufgabe.

 Für die Übung unter Atemschutz prüft die Feuerwehr ihre Masken.
Foto: Stadtwerke Kiel AG

mittendrin: Wie sind die Stadtwerke gewappnet? Und wie haben Sie das Unternehmen bei der Krisenübung erlebt?

Frank Roselieb: Bei kommunalen Versorgungsunternehmen hat professionelle Krisenprävention eine lange Tradition. Auch bei der Stadtwerke Kiel AG ist das Risikobewusstsein tief im Unternehmen verwurzelt. Die Krisenstabsmitglieder haben sehr gut auf das Übungsszenario reagiert und professionell agiert. In der Gesamtheit hat die Stadtwerke Kiel AG die richtigen Personen für die Führung und Besetzung des Krisenstabs gewählt. Diese verfügten einerseits – trotz der Übungssituation – über erkennbares Krisenbewusstsein, persönliche sowie fachliche Eignung und haben andererseits die Aufgaben zielführend untereinander aufgeteilt.

Quelle

Dieser Beitrag wurde - mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers - der folgenden Publikation entnommen:

      

"Krisenkommunikation: Probe für den Ernstfall", von Britt Mielke, in: mittendrin - Das Magazin der Stadtwerke Kiel, Jahrgang 2014, Heft Juli, Seite 13

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17. Jahrgang (2014) - Ausgabe 7 (Juli)

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Letzte Aktualisierung: Dienstag, 19. März 2024

       

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